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Autor: Lyka

Ich wurde im verschlafenen und meistens verschneiten Erzgebirge geboren und verbrachte dort mehrere Jahre - viele Jahre. Ich kenne den Schnee und die Wälder - die "hamisch rauschen", wie es dr Günther, Anton so schön beschrieben hat - ich kann allerdings kaum Erzgebirgisch, ein Nachteil meiner DDR-Hochdeutsch-Erziehung. Ab 2003 begann ich, Gedichte zu schreiben, die üblichen schmachtenden und weltfremden Kompositionen, die man eigentlich viel früher schreibt. Ich habe einige dieser Werke unter verschiedenen Pseudonymen im Netz verbreitet - ich überlege mir, ob ich mal ein Gedichtband daraus baue - spätestens, wenn ich berühmt bin, fühl ich mich sicher verpflichtet dazu. Scherz - ich plane meine postmortale Berühmtheit, so in ca. 350 Jahren. Ab 2010 entschloss ich mich, ernsthaft zu schreiben und das Werk "Der Club der Dilettanten" wurde 2012 veröffentlicht. Seitdem schreibe ich täglich (wenn ich nicht editiere) - und trotz mehrerer abgebrochener Projekte (oder eher "pausierter Projekte)") konnte ich zwischenzeitlich einige Bücher auf den Markt werfen - strikt fiktional (mehr oder weniger, die Seele eines Menschen ist ja nun mal keine echte Fiktion - oder doch?) Hier poste ich meistens Kurzgeschichten und Flashfiction, auch größere Werke - aus Spaß an der Freude. Meine E-Mail-Adresse findet ihr auf https://www.emanuel-schreibt.de Bei Fragen: Fragen!
Adventus Santa – 21 – Durch die Eistore

Adventus Santa – 21 – Durch die Eistore

Nichts passierte. Sie versuchten es immer und immer wieder. Santa blieb leblos, ein Körper, den nur die Kräfte seiner eigenen Gravitation zusammenhielt. Rob schaukelte hin und her, als säße er in einem Schaukelstuhl. Rays Mund fühlte sich trocken an. Unendliche Müdigkeit hatte sich in seinen Kopf gestohlen, presste ihn zu Boden. Seine Worte waren zu Mantras geworden, ohne Sinn, nur noch Silben einer verlorenen Sprache. »Entweder es funktioniert sofort – oder nie«, meinte Candy, deren Flügel traurig an ihrem Rücken…

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Adventus Santa – 20 – Du bist Santa!

Adventus Santa – 20 – Du bist Santa!

Santas Leiche lag auf dem Boden, umgeben von einem Dutzend Kreaturen, die ihn betrachteten, als wäre er ein Gott. Ein toter Gott. Sie mussten Elfen sein. Ihre schwarzen Augen starrten in die Ferne, durch Santas Körper hindurch, tief hinunter in die Flammen. Die Gefängniszelle hing eine über dem Abgrund, einem Schlund, der meilenweit in die Tiefe ragte. Rote Flammen züngelten aus dieser unglaublichen Entfernung hinauf in die Welt. Ray starrte auf Santas Leiche. Seine Augen ließen sich nicht schließen. Seine…

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Adventus Santa – 19 – Tod

Adventus Santa – 19 – Tod

Die weiße Ebene berührte Robs Augen, brannte sich ein. Santa war schon weitergeeilt, er kannte die Umgebung, war hier aufgewachsen, war in einer dieser Ebenen entstanden. Die Festung schwamm in glitzernder Pracht in diesem Meer aus trockenem Schnee, der fast wie Sand wirkte. Santa stürmte durch das Tor, blieb stehen, blickte sich um. Rob hörte ihn keuchen, als er nähertrat. »Was ist das?« Da war nichts. Der ganze Innenbereich der Festung war leer, völlig vereinsamt. Glitzernde Fenster hinterlißen Abdrücke in…

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Adventus Santa – 18 – Wer ist Santas Frau

Adventus Santa – 18 – Wer ist Santas Frau

Ray kroch hinter Cindy her. Ihr Hintern leuchtete in der Finsternis. Ray hätte es genossen, wenn er nicht gewusst hätte, dass eine zornige Meute Krampuswesen hinter ihm her war. Er versuchte außerdem, die Schreie zu überhören, die aus dem Tunnel zu seinen Füßen rasten – unterbrochen von hochfrequenten zornigen Piepen der Ratten. War der Rattenfänger, der Piper, echt gewesen? Sicher. Hier war alles echt. Man müsste ein Buch darüber schreiben. »Komm schon«, meinte Candy. Sie war schon hinter einer Ecke…

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Adventus Santa – 17 – Krampus

Adventus Santa – 17 – Krampus

»Du warst böse. Du bist böse. Du wirst immer böse sein.« Stimmen knirschten durch Robs Ohren. Er konnte nichts fühlen, nichts sehen, nur hören. Seine Seele schwebte durch eine endlose Nacht, durchbrochen vom Flüstern und Kreischen tausender unsichtbarer Kreaturen. Etwas riss. Licht strahlte durch die Finsternis. Eine Kreatur füllte die Öffnung aus, trat in die Nacht hinein. Rob versuchte, seine Augen abzuwenden, aber er war unfähig, sich zu bewegen. »Wieso bringst du Santa zurück?«, fragte das Wesen und kratzte sein…

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Adventus Santa – 16 – Sklavenzentrale

Adventus Santa – 16 – Sklavenzentrale

Das Gebäude hing zwischen Himmel und Erde, ein Würfel aus grauem Stein. In den Gittern schwebten Spinnweben umher, sangen von vergessenen Wirklichkeiten. Santa bewegte sich mehr als nur unruhig zwischen den Ecken der rollenden Gefängniszelle umher. Vor ihm lag Rob, so grau wie die Welt. Er musste den Jungen retten und er wusste auch wie, aber die Entscheidungen und die Rituale, die folgten, würden in kurzer Zeit eh obsolet werden. Er hatte seine Frau damals gerettet, weil er die Möglichkeit…

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Adventus Santa – 15 – Rattenreich

Adventus Santa – 15 – Rattenreich

»Hallo? Candy? Wo bist du?« Rays Stimme rollte durch die wimmelnde Finsternis. Jedes seiner Worte wurde durch die grauglitzernden Kreaturen aufgeschnappt und wiedergegeben, als wären sie Papageien. Kranke Papageien. Candys Flügel flimmerten, als wären sie bereit, zu fliegen, doch es ging immer weiter abwärte auf einem Boden, der sich bewegte wie ein fleischgewordenes Schiff. »Komm schon, wir haben keine Zeit.« Zeit? Ray zuckte mit den Schultern. Sein bester Freund war tot, er war hier unten gefangen. All diese Gedanken blieben…

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Adventus Santa – 14 – Jäger

Adventus Santa – 14 – Jäger

Santa blickte sich nicht um. Er konnte sie fühlen, die Jäger. Seit er in der Menschenwelt erwacht war, hatte er ihre Anwesenheit wahrgenommen, erst weit entfernt, wie das Flattern einer Kerze, dann deutlicher, als die Wesen das Gefängnis angegriffen hatten – doch jetzt, hier im Zwischenreich, hier war ihre Essenz deutlicher als überall sonst. Er trug den Jungen, versuchte, die Geschwindigkeit zu halten, doch auch, wenn er voranschritt, als hätte er Siebenmeilenstiefel an seinen Füßen: Sie waren schneller. Der Junge….

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Adventus Santa – 13 – Candy

Adventus Santa – 13 – Candy

Candys Flügel flimmerten vor dem metallgrauen Himmel. Natürlich konnte sie fliegen, aber nicht mit Ray an ihren filigranen Fingern. Allgemein sah sie zerbrechlich aus. Ihre Wangenknochen konnten Licht brechen. Ihre Nase war so klein, dass man sie erst beim 3. Mal sehen konnte, dafür waren ihre Augen so groß wie bei einem dieser japanischen Trickfilme, die Rays Vater immer anschaute – als wäre das was besonderes aus dem Krieg. »Komm schon«, zwitscherte sie. Er folgte ihrem Befehl. Was sollte er…

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Adventus Santa – 12 – Getrennt

Adventus Santa – 12 – Getrennt

Ray wusste nicht, was er sagen, was er denken sollte. Vor ihm stampfte Santa durch einen Gang, umgeben vom öligen Dampf der grotesken Maschinen. Santa trug Robs Körper. Rob war tot. Und er hatte es nicht stoppen können. Was für eine Lusche, was für ein Versager! Solche Sprüche hörte er immer und immer wieder. In der Schule, von seiner Mutter, auch von seinem Vater, wenn er wieder betrunken war – als ob seine fehlende Anwesenheit nicht ein Loch in das…

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