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Autor: Lyka

Ich wurde im verschlafenen und meistens verschneiten Erzgebirge geboren und verbrachte dort mehrere Jahre - viele Jahre. Ich kenne den Schnee und die Wälder - die "hamisch rauschen", wie es dr Günther, Anton so schön beschrieben hat - ich kann allerdings kaum Erzgebirgisch, ein Nachteil meiner DDR-Hochdeutsch-Erziehung. Ab 2003 begann ich, Gedichte zu schreiben, die üblichen schmachtenden und weltfremden Kompositionen, die man eigentlich viel früher schreibt. Ich habe einige dieser Werke unter verschiedenen Pseudonymen im Netz verbreitet - ich überlege mir, ob ich mal ein Gedichtband daraus baue - spätestens, wenn ich berühmt bin, fühl ich mich sicher verpflichtet dazu. Scherz - ich plane meine postmortale Berühmtheit, so in ca. 350 Jahren. Ab 2010 entschloss ich mich, ernsthaft zu schreiben und das Werk "Der Club der Dilettanten" wurde 2012 veröffentlicht. Seitdem schreibe ich täglich (wenn ich nicht editiere) - und trotz mehrerer abgebrochener Projekte (oder eher "pausierter Projekte)") konnte ich zwischenzeitlich einige Bücher auf den Markt werfen - strikt fiktional (mehr oder weniger, die Seele eines Menschen ist ja nun mal keine echte Fiktion - oder doch?) Hier poste ich meistens Kurzgeschichten und Flashfiction, auch größere Werke - aus Spaß an der Freude. Meine E-Mail-Adresse findet ihr auf https://www.emanuel-schreibt.de Bei Fragen: Fragen!
Berlin – Studium eines Schattenwesens in der S-Bahn

Berlin – Studium eines Schattenwesens in der S-Bahn

Berlin Die Sbahn unendliche Weiten wir schreiben… 2011. Die Umgehung meiner Ubahn dank gewisser baulicher Betätigungen bis November hin zwingt mich förmlich in Richtung S-Bahn, von der ich mir, nebst schneller Bewegung auch einen freien Blick in die schönen Häuserschluchten von Berlin erhoffe. Wenn die Leute nicht sind, die mich begaffen… Begaffen… eine Angewohnheit älterer Herrschaften (aus Neid, weil ich noch jung bin)… von Jungen (weil ich schon so vergreist bin), also bin ich es gewohnt und muss nicht mehr…

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! und i aus dem Wunderwunderwunderspaßland (Fröhlichen Muttertag)

! und i aus dem Wunderwunderwunderspaßland (Fröhlichen Muttertag)

Das Besondere an diesem Abend war nicht, dass der blütenweiße Regen das Gold von den Füssen der promenierenden Hauptstadtbesucher gewaschen hatte, sondern dass die Sonne an diesem besonders schönen Sonntagabend sich einfach weigerte, unterzugehen. Betroffene Zwerge suchten mit ihren getönten Sonnenbrillen nach Schatten, Elfen zwitscherten fröhlich in ihren Bäumen und Baumwesen, naja, die waren aufgeregter als ein Flusspferd bei Ebbe. Es war eine ausgelassene, pre-apokalyptische Szenerie, von der wir uns nun verabschieden werden, weil sie eigentlich nur dazu da ist,…

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Hasen im Wunderwunderwunderspaßland

Hasen im Wunderwunderwunderspaßland

Das ausgestreckte Bein seine Cousins, des Osterhasen, erwischte das weiße Kaninchen direkt am Knöchel und mit lautem Schrei schlug es mit der Nase voran direkt in den Straßenstaub. Wie von Zauberhand tauchte aus der anderen Richtung sein Cousin, der Osterhase aus dem nichts aus und half ihm auf. Das Weiße Kaninchen fluchte. Sein schönes weißes Fell war Gelb vom Sand und auch seine Nase schien zu bluten, wenn es versuchte, es mit einem papiernen Taschentuch abzuwischen. “Verdammt”, dachte es, als…

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Lyrik über Vögel vor dem Fenster morgens in der Dämmerung/In D-Moll/Reim-Dich-Modus

Lyrik über Vögel vor dem Fenster morgens in der Dämmerung/In D-Moll/Reim-Dich-Modus

Des Menschen Feind, ganz ohne Hast sitzt vor dem Fenster, auf dem Ast und schaut mit schwarzem Kullerblick betrachtet nun mein Dämmerglück. Ein Flügelschlag erweckt die andern, und statt zu reisen, südwärts wandern beginnen sie, gleich einem Chor, zu „singen“ in mein rechtes Ohr. Dem Pfeifen mag man abgewinnen dass, wenn man wach ist, freudig grinnen, doch wie so oft im Dämmerland ballt sich bereits des Schlummers Hand und eine Faust wird offenbar, die diese Zeit hasst, Früh und Jahr,…

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Die Marskriege von 1938. (M)ein Geständnis.

Die Marskriege von 1938. (M)ein Geständnis.

Sie können sich nicht vorstellen, welche Dinge ich in meinem unendlich kurzen Leben gesehen habe. Sie haben ja keine Ahnung davon, zu welchen Dingen die Menschen im Stande sind, wenn es nicht anders geht. Wenn sie glaube, dass es nicht anders geht. Jedenfalls sind die Leute ziemlich verrückt. Deshalb habe ich auch, bis ich 40 Jahre alt war, in einem dieser Irrenhäuser verbracht. Nein, nicht als das, was Sie denken, als ein Insasse oder so etwas. Nein, ich war, sagen…

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Die Wahrheit – eine Frühlingsmetamorphose

Die Wahrheit – eine Frühlingsmetamorphose

Tocktock, gleich einem winzigen Hammer klopft der Schnabel einer Amsel. Tocktock, wie ein finsteres Omen vibriert das dünne Fensterglas. Tocktock, dann flattert der Vogel hörbar davon und lässt sich auf einem der erblühenden Apfelbäume im Garten nieder, betrachtet mit schrägem Kopf das Haus. Keiner reagiert. Hätte die Amsel Schultern, sie würde jetzt damit zucken. Aufmerksam lauscht sie auf eine Reaktion, starrt auf das rot gefleckte Dach vor sich, wartet. Er verzieht sein Gesicht, doch der Traum ist verflogen. Die Last…

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Kamera-Licht-Aktion

Kamera-Licht-Aktion

„Mr. Slavis, wir begrüßen Sie zu dieser Sondersendung.“ „Dankeschön. Es ist gut, hier zu sein.“ „Wie fühlen Sie sich?“ „Gut. Etwas aufgeregt.“ „Das können wir alle nachfühlen.“ Klatschen. „Ist es nicht eigenartig, dass Sie nun hier sind? Kaum 24 Stunden aus ihrer Heimat geflohen und dann geben Sie gleich ein Konzert vor Hundertausenden Menschen.“ „Es ist natürlich, wie sagen Sie, eigenartig. In meiner Heimat, nun, bin ich zwar bekannt, aber unter der Herrschaft eines Diktators zu leben… ein schlechtes Gefühl.“…

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Das Lied – ein Märchen

Das Lied – ein Märchen

„Bist du da?“ Kein Geräusch hinter der Tür. Ich klopfe erneut. Nichts. Kein Geräusch, kein gar nichts. Vorsichtig schiebe ich meine Hand auf den Türknauf, drücke das dürre Holz von mir. Ich muss mich erst an das grelle Licht gewöhnen, erfasse den verhangenen Spiegel, den umgeworfenen Stuhl auf roter Auslegware. „Bist du da?“ frage ich noch einmal und irgendwo im Hintergrund stöhnt jemand. „Mann, wir müssen auf die Bühne. Teh Metal-Crowling-Company ist nichts ohne dich, Paul.“ Wieder stöhnt jemand. „Ich…

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EXAMINER No. 134

EXAMINER No. 134

Trüb senkt sich der Morgen über die Stadt wie ein flachschädliges Fischbrötchen, grau und stinkend. Aus den sich öffnenden Autotüren und Fenstern dringen abgestandene Musikkonserven voller Erinnerungen. Die Straße gleicht einem Teppich aus Hunde-Exkrementen und in den Staub getretenen Träumen. Er tritt aus der Tür und schaut sich diese Welt misstrauisch an. Aufgewärmter Kaffee von gestern blubbert flügellahm in seinem Magen, der sich sonst allgemeiner Leere erfreut. „Ich hätte schlafen sollen“, teilt er sich mit; seine Stimme klingt wie ein…

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Fahrstuhl – Smalltalk. Very small

Fahrstuhl – Smalltalk. Very small

Wie lang fahren wir schon? Wie was, fahren? Das ist doch kaum der Rede wert. Ich meine Sie meinen gar nichts. Das habe ich jetzt mal so festgelegt. Und wer sind Sie? Ich bin der Festleger. Also. Wie lange fahren wir jetzt schon. Ich weiß es nicht. Dann sind Sie der Nichtwisser. Und Sie? Ich? Ich wollte eigentlich zur Arbeit fahren. Meine Firma liegt im 25. Stockwerk und wir verkaufen… Schon gut. Unser Freund, der Festleger, hat bereits mit dem…

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