Der alte Mann und der Haifisch

Der alte Mann und der Haifisch

Vorwort: Letzte Nacht überlegte ich mir, wie und was ich geschrieben hätte, wenn ich früher, deutlich früher, angefangen hätte, zu schreiben. Das wäre eine Geschichte, die ich mit 10 oder 11 Jahren geschrieben hätte. Sie ist bewusst so geschrieben. Also: Viel Spaß!

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Es lebte einmal ein alter Mann in einem alten Haus. Das alte Haus stand am Strand und manchmal schlugen die Wellen gegen die Wände des Hauses. Die Farbe auf dem Holz war von den Wellen weggefressen worden und die zwei Fenster waren meistens dicht verschlossen.

Der alte Mann lebte alleine in dem Haus. Manchmal kam er in die Stadt und kaufte dort Essen, meistens Knäckebrot und Fisch in Dosen. Er redete sehr selten und seine Worte waren so rau wie die Wellen.

Niemand wusste, wie lang er schon in dem alten Haus lebte. Manchmal, wenn das Meer ruhiger war, ging er an den Strand und schaute hinaus in die Wellen. Dann setzte er sich hin und malte mit seiner rechten Hand ein paar Worte in den Sand. Mit der anderen Hand konnte er nicht schreiben, sie war aus Holz.

Eines Tages kam ein großer Sturm. Beinahe wäre das alte Haus umgefallen von dem Wind, aber als der Sturm vorbei war, schauten die Leute aus der Stadt vorbei. Das alte Haus lebte noch, aber ein Boot war direkt in die Wand gefahren und steckte dort fest. Der alte Mann stand vor dem Haus und schaute die Leute an.

Das Boot sah komisch aus. Es waren Löcher in dem Boot, die größer waren als ein Arm. Und als die Leute aus der Stadt nachschauen wollten, sagte der alte Mann, dass sie verschwinden sollten. Da gingen die Leute weg.

Zwei Tage später kam ein Kind an den Strand. Seine Eltern kamen hinterher gerannt und sie waren sehr aufgeregt. Das Kind zeigte auf das alte Haus.

Das Boot war weg, aber das Loch in der Wand war noch immer zu sehen. Der Vater klopfte an die Tür des Hauses, aber niemand antwortete. Deshalb ging der Vater in das Haus, denn die Tür war offen. Der Mann war weg. Der Vater ging schnell aus dem Haus und redete mit seiner Frau. Sie nahmen das Kind und rannten davon.

Später dann kamen viele Leute aus der Stadt und schauten in das Haus. Der Bürgermeister sagte ihnen, dass sie keine Angst haben müssten, aber er sagte nicht die Wahrheit. Denn in dem alten Haus waren viele Knochen von Fischen und auch von einem Haifisch.

Dann, als die Leute alle gehen wollten, gab es einen Blitz auf dem Meer, aber es gab keinen Donner. Die Leute rannten zum Strand hinunter und schauten über das Wasser.

Lange Zeit passierte nichts, dann konnten sie einen Punkt erkennen, der langsam größer wurde.

Als der alte Mann an den Strand kam, schauten ihn die Leute an. Der alte Mann war voller Blut. Das Boot hatte jetzt auch ein großes Loch direkt vorn dran, die anderen Löcher waren weg.

Als der Bürgermeister den alten Mann fragte, was da los war, hob der Mann seinen Arm. Seine Hand fehlte. Ein paar Leute weinten und wollten ihm helfen. Der Mann lachte laut und zeigte seine andere Hand.

„Ich habe das Boot erkannt. Das war einmal mein Boot gewesen. Vor vielen Jahren habe ich gefischt und ein Haifisch hat mir die Hand abgebissen. Ich konnte ihn damals nicht töten. Er hat mich aus dem Boot ins Wasser geworfen. Ich bin dann schnell weggeschwommen.

Doch nun war mein Boot wieder da. Und der Haifisch war auch wieder da. Und deshalb bin ich auf das Meer gefahren und habe ihn gesucht. Er hat mich gefunden.“

Der Bürgermeister war verwundert und fragte, was denn geschehen war.

„Er wollte meine andere Hand fressen. Aber ich habe sie ihm nicht gegeben. Ich habe ihm meine tote Hand gegeben. Und meine tote Hand hat ihm getötet.“

Der Bürgermeister fragte ihn, wie sie das gemacht hat.

„Meine tote Hand war eine Bombe. Und ich habe sie ihm ins Maul geworfen und sie ist explodiert.“

Die Leute aus der Stadt begannen zu klatschen. Der Bürgermeister lachte und sagte, dass der alte Mann sehr gerne in ihrer Stadt leben könnte.

Und der alte Mann sagte, dass er gerne hier lebte. Er sagte auch, dass er gerne in die Stadt kommen würde. Und als er das sagte, knackte das alte Haus mit den alten Wänden. Dann knackten auch die Balken und das Haus brach zusammen.

Und der alte Mann zog in die Stadt und manchmal kommt er zurück an den Strand. Dann setzt er sich hin und malt Worte in den Sand. Und die Worte werden dann von den Wellen verschluckt.

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